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Liebe Leserinnen und Leser,
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Gleichstellung ist längst kein Nischenthema mehr: Frauen und Männer verbinden ihre Stärken – doch damit das gesellschaftlich gelingt, braucht es transformative Strukturen und den Mut, Gewohntes zu hinterfragen. Dazu sprechen wir mit Malte Meyer, Coach für moderne Führung, Jobsharing und Vereinbarkeit aus Bremen.
Lieber Malte, wie würdest du dich selbst vorstellen – und was treibt dich in deiner Arbeit besonders an?
Ich bin dreifacher Vater, sportbegeistert, ordnungsliebend, naturverbunden und liebe es zu werkeln und mich kreativ auszuleben. Außerdem bin ich Coach und fokussiere mich dabei auf folgende Themen: Väter, Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf, Teilzeitführung, Jobsharing und Führungskräfteentwicklung. Durch meine langjährige Tätigkeit als Führungskraft bei Mercedes-Benz kann ich unterschiedlichste Blickwinkel einnehmen und mich einfühlen.
Mich treibt die oftmals unterschätzte Rolle der Väter in der Elternschaft an. Dabei geht es mir insbesondere um die Beziehung zu den eigenen Kindern und die gesellschaftlichen Vorurteile gegenüber engagierten Vätern.
Wenn du das Motto „Frauen & Männer stark als Team“ hörst – was bedeutet das für dich persönlich und beruflich?
Persönlich steht das Motto für das, was meine Frau und ich sind - und alles, was wir uns in der Eltern- und Partnerschaft über die Jahre erarbeitet haben. Es bedeutet für mich, die unterschiedlichen Kompetenzen zweier Elternteile ideal zu nutzen und, durch das Ergänzen, gemeinsam 100% zu geben - dabei gibt jeder das, was er gerade im Stande ist zu geben, und fokussiert sich auch hier meist auf die jeweilige „Kernkompetenz“.
Beruflich ist es für mich ein Leitfaden, der sich in meiner Herzenstätigkeit immer wieder findet. Wer glaubt, dass es gegeneinander besser geht als miteinander, der irrt gewaltig und verkennt die Potenziale. Diese Sichtweise auch im beruflichen Kontext für Teams umzusetzen, ist ein wichtiger Prozess.
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Warum sollten Unternehmen Gleichstellung jetzt aktiv auf ihre Agenda setzen – und welche ersten Schritte sind sinnvoll?
Der aktuelle Sprachgebrauch sieht im Allgemeinen vor: Wir müssen einfach wieder mehr arbeiten - und das bei sich nicht verbesserten Rahmenbedingungen. Dies geht, insbesondere bei Eltern, zumeist auf Kosten eines Elternteils. Die Bedürfnisse nach Selbstverwirklichung, zu arbeiten etc. müssen weichen, das passt nicht zusammen und führt langfristig zur Verschlechterung der demographischen Situation.
Die Unternehmen, die Gleichstellung aktiv angehen, eine echte Kultur des Dürfens und der Akzeptanz erzeugen, werden die richtigen Mitarbeitenden bei sich halten, neue Potenzialträger zu sich holen und auf lange Sicht erfolgreich arbeiten. Zufriedene Mitarbeitende geben deutlich mehr für das Unternehmen. Erste Schritte sind für jedes Unternehmen individuell, abhängig von der jeweiligen Ausgangslage. Eine ehrliche Analyse der Ist-Situation, insbesondere der Unternehmenskultur, ist aus meiner Sicht immer notwendig.
Vielen Dank, Malte! Wer mit dir in das Thema „Vater sein statt nur Vater werden – Warum sich gleichberechtigte Elternschaft lohnt." tiefer einsteigen möchte, kann dich am 15. Oktober in Göppingen treffen.
In Stuttgart steht am 17. Oktober„Familie und Beruf im Gleichgewicht." im Mittelpunkt. Am 29. September ist derAuftakt der Frauenwirtschaftstage 2025 im Haus der Wirtschaft in Stuttgart.
Kommen Sie vorbei – bringen Sie Ihre Perspektiven ein und gestalten Sie Gleichstellung für Frauen und Männer mit!
Ihre Inge Zimmermann
Vorständin BeFF e.V.
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